Neben dem Theorieteil geht’s in unseren Schießleiter-Lehrgängen natürlich auch in die Praxis. Dazu verbringen wir mehrere Stunden auf dem Schießstand. Zunächst werden wir dort den Stand kontrollieren und beurteilen, ob generell ein Schießen möglich ist. Nach einer Sicherheitseinweisung und Festlegung der Rettungskette (!) gehen wir nach der Standkontrolle in den Schießbetrieb. Dabei schauen wir uns verschiedene Disziplinen aus unterschiedlichen Verbänden an.
Die Schießleitung, sowohl beruflich als auch im Sport, hat es naturgemäß auch immer wieder mit Anfängern bzw. Einsteigern zu tun. Aus Sicherheitsgründen sollten zumindest rudimentäre Trainereigenschaften vorhanden sein, bzw. Basics vermittelt werden können. Da setzen wir zuerst an:
Sicherheit
Abhängig von der Art des Schießens und verschiedener Verbandsregeln laufen Dinge teils unterschiedlich ab. Wir betrachten zwei (oder drei) Herangehensweisen:
Holstereinweisung
Die korrekte Arbeit mit dem Holster ist im dynamischen Schießsport und im Job ein äußerst sicherheitsrelevanter Punkt: Findet hier keine richtige Einweisung (und Übung!) statt, gehen dabei oft die ersten 3 Sicherheitsregeln nach Jeff Cooper über Bord!
Für eine Disziplin in der DSU (K17) ist zum Beispiel eine schriftlich dokumentierte Holstereinweisung für jeden einzelnen Teilnehmer an den Verband zu schicken! Zur Erklärung: Hier wird die fertig geladene Waffe geholstert und beim Startsignal recht schnell aus diesem gezogen und geschossen. Im beruflichen Umfeld muss die Waffe auch schon mal in 1-2 Sekunden im Ziel sein, also noch schneller. Wir zeigen auf, wie eine korrekte Holstereinweisung ablaufen sollte und wie man das trainiert. Danach kennen die Teilnehmer auch Begriffe wie fishing und bowling, high ready, press out etc. (im Zusammenhang mit der Schießausbildung).
Störungsbeseitigung
Nicht analytische und analytische Störungsbeseitigung: Was / Wann / Wie / Warum? Nach dieser Einweisung sind neben den deutschen auch die englischen Begriffe (ja, sie werden meist auf allen ernst zu nehmenden Lehrgängen benutzt) dafür geläufig. Failure to fire, Failure to feed, Stove pipe, Double feed, Out of battery. Daneben auch Standardbegriffe wie Tap/Rack usw.
Bewegung im Raum (mit Waffe)
Im sportlichen Bereich sind die Regeln im Sporthandbuch definiert. In der Regel zeigt die Mündung stur nach vorn Richtung Kugelfang oder 45 Grad in Vorhaltestellung. Im I.P.S.C. sind die Winkel naturgemäß größer. Im beruflichen Umfeld, auch als Jäger, kann es vorkommen die Waffe im 360 Grad- Umfeld bewegen zu müssen. Die Basics dafür reißen wir auch kurz an. Nicht nur für die Kurz-, sondern auch für die Langwaffe. Besonders hier geht Jeff Cooper’s Regel #2 oft über Bord.
Schießen (Basics)
Für die Zielgruppenanalyse schießen wir zunächst einige Basisübungen: Dots und eine Kurzübung für Schießrhythmen.
Schießen (aus Sport & ggf. Beruf)
Aufräumen / Reinigen / Vorbereitung zur Übergabe
Selbstverständlich hinterlassen wir den Schießstand so, wie wir ihn (hoffentlich) vorgefunden haben. Sauber und einsatzbereit (!) für den nächsten Mieter. Besonderes Augenmerk gilt hier dem Umgang mit losem, unverbrannten Treibladungspulver und den Sicherheitseinrichtungen des Schießstandes (Splitterschutzvorhänge).